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Wie kindlich dürfen unsere Kinder in dieser Gesellschaft noch sein?!

Adaneth

Well-Known Member
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7 Januar 2011
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Pauschal würde ich deine Frage so beantworten - gar nicht mehr.

Je weniger Kinder es gibt, desto weniger Möglichkeiten haben sie zur Entfaltung. Da sind die Medikamente nur ein Nebenprodukt, das ich aber keinesfalls verharmlosen möchte. Es werden aus meiner Sicht zu viele Kinder auf AD(H)S behandelt, die das gar nicht sind. Oft liegen die Ursachen anderswo z.B. bei einer Hochbegabung oder Schilddrüsenerkrankung, oder einer Winkelfehlsichtigkeit. Aber wie im Artikel beschrieben - die Wartezeiten sind lang und die echten AD(H)Sler (ebenso evtl. Autisten) bekommen keinen Platz (und zuviele , die das nicht sind werden behandelt).
Ein Freund ist in der Drogenberatung tätig und hat jünst erzählt, dass AD(H)Sler sich selbst medikamentieren mit Drogen und dass dies nur passiert, weil sie nicht rechtzeitig diagnostiziert wurden.

Das eigentliche Problem mit Kindern und für Kinder liegt aber bei uns Erwachsenen - entweder wollen wir nicht gestört werden durch diese Kinder oder wir benehmen uns wie die sg "Helikoptereltern" und unsere Kinder sind nie mal für sich und unter sich allein, sondern immer überwacht. Das sehe ich als das eigentliche Problem an. Wo sollen sie sich denn noch ausprobieren? In den Indoor - Hallen? Damit niemand nass, dreckig oder sonst was wird?
Ich bin echt froh, dass mein Sohn noch freier aufwachsen konnte.
 

Pollywauz

Lutz Wolfram
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Ich bin in der "DDR" groß geworden, da gab es in fast jeder Gemeinde, in größeren Städten oft mehrere, Jugendtreffs. Hier konnten sich die Jugendlichen treffen, es gab oft Veranstaltungen, viele durch die Jugendlichen selbst organisiert.
Inzwischen wird über solche Treffs oft in der Presse, als Räume berichtet, wo die Jugendlichen überwacht wurden. Dies ist aber nicht richtig. Die Leitung der Clubs lag meist in der Hand von älteren Jugendlichen unter der Leitung erfahrener Erwachsener, oft Lehrer aus der Schule, somit konnten sich auch Jugendliche, die sich dies zutrauten, schon zeitig auf Führungstätigkeiten erproben. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, da ich einige Zeit in solch einem Leitungsgremium aktiv war.
Seit der so genannten Wende wurden fast alle dieser Einrichtungen aus Geldmangel geschlossen und die Jugendlichen müssen schauen wo sie bleiben. Denn oft ist es so, das wenn es etwas lauter wird, die Polizei wegen Ruhestörung gerufen wird. Weiter kommt erschwerend hinzu, das viele der arbeitenden Eltern in ihrem Beruf mit immer größeren Streß zu kämpfen haben und arbeitslose Eltern den Kinder und Jugendlichen oft unbewusst eine perspektivlose Zukunft vermitteln.

Um diese Dinge in unserer Gesellschaft zu ändern, muß die politische Führung zum umdenken und die Menschen zu einem gemeinschaftlichen Denken gebracht werden.
 

Adaneth

Well-Known Member
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Die Jugendtreffs gabs auch im Westen. Von der Stadt oder den Kirchen. und auch ähnlich verwaltet. Bei uns gibt es den der ev. Kirche, in dem ich aktiv war, und Juz (städtisch - mit Hausaufgabenbetreuung und ähnlichem) immer noch. :)
Gemeinschaftliches Denken? Ich weiß nicht. Wenn mal jeder nur für sich allein die Verantwortung für sein Tun und Denken übernehmen würde und nicht immer die "Schuld" bei anderen suchen, wäre schon viel geholfen. Danach kann man auch Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen.
 
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Stimmt, über dieses Problem habe ich selbst noch gar nicht nachgedacht, aber
war es nicht so, dass Kinder früher noch viel wenigen kind sein durften als heutzutage oder irre ich mich da jetzt?
 

Adaneth

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dass Kinder früher noch viel wenigen kind sein durften als heutzutage oder irre ich mich da jetzt?
Ich habe zwar eine Idee auf was du hinaus willst, fände es aber gut, wenn du das etwas konkretisieren würdest, damit wir nicht evtl. aneinander vorbei reden :)
 

Itzel

Member
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29 Juni 2015
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7
Ja früher gab es auch noch Kinderarbeit, das darf man nicht vergessen!

Die Frage ist vielleicht nicht so sehr, dürfen Kinder noch Kinder sein, sondern sind Kinder in der heutigen Gesellschaft noch den Stellenwert wie einst. Wenn ich nur meine Umgebung anschaue und dabei beobachte, wie mit Kinder umgegangen wird, kommt mir oft das Grauen. Die meisten Eltern wünschten sich bestimmt ein Kind. Doch mit Blick auf den Umgang mit ihnen, entsteht der Eindruck, dass sie doch nur ein lästiges Anhängsel sind. Ich glaube, es herrschen manchmal falsche Vorstellungen vor: viele wollen Babys, weil sie ja sooo süß sind, doch sobald diese Kleinen älter werden, merken sie, dass mehr machen müssen, als Windeln wechseln. Das ist jetzt keine allgemeine Aussage, jedoch der Gedanke kommt mir oft, wenn ich wieder erlebe, dass ein Kind nur angebrüllt und beschimpft wird öffentlich.

Und das alles in Zeiten des demografischen Wandels ...!

Dass es auch immer weniger Geburten gibt, spricht ja auch irgendwie dafür, dass Kinder nicht mehr ganz in das Lebensmodell von vielen Frauen und Männern passt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Adaneth

Well-Known Member
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7 Januar 2011
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Nun ja, Babys können einen schon an die eigenen Grenzen bringen, vor allem, weil man heutzutage kaum Erfahrung mit Babys hat, sowenige gibts davon. Darüber hinaus wird den Eltern suggeriert, dass Babys die reine Freude sind, keiner gibt zu, dass man schon mal am Stock gehen kann, weil man nicht mehr soviel Schlaf bekommt, wie in der Zeit ohne. Und die Erwartungen an Eltern sind ungeheuer hoch geworden - wer sein Kind nicht permanent überwacht bekommt ein Problem, wenn dem Kind etwas zustößt. Heute mit etwas Abstand kann ich sagen, dass ich auch manchmal übervorsichtig war. Und man muss auch sehen, dass es früher (meine Oma hatte 14 Geschwister!) einfach mehr Kinder gab und das Einzelne nicht soooooo wichtig wie heute. Heute Kommen mindestens 6 Erwachsenen (Eltern, Gr0ßeltern) auf ein , vllt 2 Kinder. Mann wie soll sich da ein Kind frei entwickeln? Vorallem, wenn sich Großeltern beim Spielzeug noch gegenseitig überbieten wollen. Manche Kinderzimmer sind so voll, so groß war früher die Spielwarenabteilung im Kaufhaus nicht ;-)
 

Ribbera

Member
Registriert
22 August 2015
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13
Interessante Diskussion. Sie sollten so kindlich sein, dass sie den Ernst des Lebens nicht aus den Augen verlieren, dennoch ungezwungen leben
 

Gabby

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29 Februar 2016
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20
Und auch mal im Dreck spielen. Ich sehe so viele Kinder in der Stadt, die sich gar net mehr mit sich beschäftigen können, einfach durch die Läden schlendern, shoppen etc., aber nur selten welche, die einfach mal draußen irgendwas machen...das ist so schade. :(
 

wollzwerg

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14 April 2016
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Braunschweig
Interessante Diskussion. Sie sollten so kindlich sein, dass sie den Ernst des Lebens nicht aus den Augen verlieren, dennoch ungezwungen leben

Aber sind sie genau deswegen nicht noch Kinder??? Der Ernst des Lebens kommt früh genug. Klar, mal ein bisschen was für die Schule machen. Ein Buch lesen. Sowas gehört schon dazu. Aber in erster Linie sollen Kinder ihr Leben auch wie Kinder leben und Spaß haben. Für Erwachsene gilt meiner Meinung nach nichts anderes.
 
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